
Titelthema der September Ausgabe von „AM PULS – DAS ACTINEO MAGAZIN“ von Prof. Dr. Jörg Kopecz, FOM Hochschule für Oekonomie & Management
Einer großen Studie von 2021 zufolge fühlen sich die meisten Unternehmen der Versicherungsbranche gut bis ausreichend für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) aufgestellt beziehungsweise nutzen diese bereits (Adesso SE: „KI – eine Bestandsaufnahme"). Dabei gehen mit KI prozessbezogene und ethische Herausforderungen einher, die neu und bisher nur bedingt beantwortet sind.
Wer nach Künstlicher Intelligenz fragt, stellt sich hoffentlich auch die Frage, was denn „natürliche Intelligenz“ sei, und gerät sofort in unsichere Gewässer. Die einfachste, etwas stoische Antwort gab der Psychologe Edwin G. Boring bereits 1923: „Intelligenz ist das, was Intelligenztests messen.“ Von KI sprechen wir, wenn Systeme Eigenschaften zeigen, die wir eigentlich Menschen zuschreiben würden, also zum Beispiel das Planen von Aktionen, das Erkennen von Gegenständen oder das „Lernen“ aus Beispielen. Bisher sind die intelligenten Fähigkeiten auf konkrete Anwendungsfälle begrenzt, deren Zahl jedoch exponentiell wächst ...